Hautkrankheiten: Dermatitis, Ekzem und Neurodermitis

Hautkrankheiten: Dermatitis, Ekzem und Neurodermitis
Hautkrankheiten: Dermatitis, Ekzem und Neurodermitis
 
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Hautveränderungen, die entweder Indiz für eine Hauterkrankung (Dermatose) sein können, als Folge von Verletzungen auftreten oder aber aufgrund einer anderen Erkrankung (z. B. einer Infektionskrankheit wie Masern) entstehen.
 
 Hautveränderungen
 
Zu den Hautveränderungen oder Effloreszenzen zählt der Fleck, dabei kann es sich beispielsweise um einen Pigmentfleck wie einen Leberfleck handeln. Die Blase, eine mit Flüssigkeit gefüllte Abhebung der Haut, entsteht unter anderem durch Reizung von Hautstellen. Knötchen erheben sich über das normale Hautniveau (z. B. Warzen). Unter einer Pustel versteht man eine Eiteransammlung unter der oberen Hautschicht (z. B. bei Akne). Bei einer Erosion ist die Oberhaut leicht verletzt, bei einem Geschwür oder Ulkus geht die Verletzung weitaus tiefer, nämlich bis in die Lederhaut. Ein Ulkus kann sich beispielsweise durch Wundliegen entwickeln. Trocknet Eiter aus einer Pustel auf der Oberfläche der Haut, bildet sich eine Kruste. Wenn die oberste Hautschicht stärker verhornt und abgestoßen wird als normal, bildet sich eine Schuppe. Eine Rhagade ist ein Einriss der Haut. Bei einer Narbe ist die eigentliche Haut nach einer Verletzung durch Bindegewebe ersetzt, das die Aufgaben der Haut nicht mehr wahrnehmen kann.
 
 Hautentzündungen und Ekzeme
 
Eine Hautentzündung oder Dermatitis wird nicht durch Krankheitserreger hervorgerufen, sondern entweder durch schädliche Stoffe, die mit der Haut in Berührung gekommen sind, oder durch eine allergische Reaktion verursacht. Eine solche Dermatitis äußert sich in erster Linie in Rötungen der betroffenen Hautbereiche, es kommt zudem meist zu heftigem Juckreiz und auch Bläschen können sich bilden. Zu den Stoffen, die eine Dermatitis auslösen, zählen in erster Linie Chemikalien - beispielsweise leiden manche Friseure, die oft mit solchen Stoffen in Berührung kommen, unter einer Dermatitis. Eine allergische Hautentzündung entsteht vor allem durch Stoffe, die direkt mit der Haut in Kontakt kommen (z. B. Nickel in Jeansknöpfen, Ohrringen usw.). Diese Form der allergischen Hautentzündung wird auch als Kontaktdermatitis bezeichnet. Genauso können Substanzen in der Nahrung oder bestimmte Nahrungsmittel eine allergische Dermatitis auslösen.
 
Sowohl die allergische Dermatitis als auch die durch schädliche Stoffe ausgelöste Hautentzündung können unter Umständen lange anhalten und dann chronisch werden. In diesem Fall spricht man von einem chronischen Ekzem.
 
 
Die Neurodermitis, eine allergische Entzündung der Haut, ist auch unter den Bezeichnungen atopische Dermatitis, atopisches oder endogenes Ekzem bekannt. Im Babyalter wird sie auch Milchschorf genannt. Die Neurodermitis macht sich durch starke Rötung der Haut, durch heftigen Juckreiz, Nässen, Schuppen und die Bildung von Bläschen und Krusten bemerkbar. Die Ursache dieser Erkrankung ist bislang noch nicht vollständig bekannt. Vermutet wird jedoch, dass die Veranlagung zu dieser Hautkrankheit vererbt wird. Hervorgerufen werden kann die Krankheit durch verschiedene Allergene, zu denen beispielsweise der Kot der Hausstaubmilbe, Tierhaare sowie bestimmte Nahrungsmittel zählen.
 
In manchen Fällen tritt die Krankheit bereits im Säuglingsalter (jedoch nur selten vor dem dritten Lebensmonat) auf. Bei Babys beginnt sie meistens mit einer Rötung der Wangen, anschließend sind oft Kopfhaut sowie Arme und Hals, aber auch das Gesäß und die Knie betroffen. Auch im Kindesalter sind diese Körperstellen sowie die Beugen der großen Gelenke (Ellenbogen, Knie) betroffen. Da Kinder dem heftigen Juckreiz meistens nachgeben, besteht durch Aufkratzen der betroffenen Stellen die Gefahr, dass Krankheitserreger in die Wunden gelangen und eine Infektion hervorrufen.
 
Bei Jugendlichen und Erwachsenen sind ebenfalls das Gesicht, der Hals und die großen Gelenkbeugen, zusätzlich aber auch noch die Brustregion betroffen. Die Haut wirkt oft faltig.
 
Die Behandlung besteht in erster Linie in einer Linderung der Symptome durch fettreiche Salben, teer- oder harnstoffhaltige Cremes und eventuell durch die Gabe von Glucocorticoiden (Cortison). Auch eine Therapie mit UV-Licht kann bei Erwachsenen hilfreich sein. Selbstverständlich sollte herausgefunden werden, auf welchen Stoff der Patient allergisch reagiert, damit diese Substanz gemieden werden kann.
 
Zur Vorbeugung des Aufkratzens der Hautstellen sollten vor allem Kindern die Fingernägel kurz geschnitten werden, sinnvoll kann es auch sein, dem Kind nachts einen Neurodermitis-Overall anzuziehen, durch den das Aufkratzen verhindert wird.

Universal-Lexikon. 2012.

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